Intergeschlechtlichkeit in der Familienserie „Lena Lorenz“: ZDF läutete den Intersex Awareness Tag ein

Erstmals läutete das ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) den International Intersex Awareness Day am Vorabend mit einem thematischen Bezug in der Sendung „Lena Lorenz“ ein: Der Tag findet jährlich am 26. Oktober statt. In der Folge „Eindeutig uneindeutig“ der Serie „Lena Lorenz“ (90 min) ging es um die Geburt eines Interkindes mit partieller Androgeninsensitivität (PAIS) und die Fragen, die dadurch aufgeworfen werden. Anschaulich wird der Druck dargestellt, unter den Familien geraten können, eine schnelle Zuordnung ihres Neugeborenen mit mehrdeutigem Genitale zum weiblichen oder männlichen Geschlecht vorzunehmen. Da erscheinen der aufgeklärte Arzt, der die neuen medizinischen Leitlinien  zu kennen scheint, und die besonnene und fürsorgliche Hebamme Lena Lorenz als echte Vorbilder und Glücksfall für Kind und Eltern.

Geschlechtsanpassende Operationen ohne eindeutigen medizinischen Grund (Indikation) werden verurteilt und als obsolet erklärt. Doch die Beratung beider Profis wird von der Familie nur zaghaft angenommen. Es ist schließlich der vielleicht 6-jährige Bruder, der sich für sein Geschwisterkind einsetzt und die Eltern zur Vernunft bringt, indem er ihnen zeigt, was wirklich wichtig ist: Einander anzunehmen und zu lieben, wie man ist.

In der Folge wird die Selbstverständlichkeit angenommener Zweigeschlechtlichkeit in Frage gestellt. Verschiedene Blickwinkel und Kontroversen werden zur Sprache gebracht, z.B. durch Zitate wie „Da will jeder immer individuell und besonders sein, und wenn es dann echt so ist, haben alle ein Problem“.

Der Film kann noch bis zum 3. Januar 2019 hier in der ZDF-Mediathek angesehen werden.