Am 1. Mai 2019 hat der internationale Sportgerichtshof (Court of Arbitration for Sport; CAS) den Einspruch von der Südafrikanerin Caster Semenya zurückgewiesen und entschieden, dass internationale Mittelstreckenläufer_innen nur einen Testosteronspiegel von unter 5 nmol/Liter haben dürfen, um einen unfairen Vorteil gegenüber anderen Läufer_innen zu vermeiden (Artikel des Spiegels vom 1.5.2019). Dieses Urteil, welches laut eines Artikels der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 4. Mai 2019 am 8. Mai in Kraft getreten ist, zwingt betroffene Personen , ihren Hormonwert mittels Medikamenten zu senken, um weiterhin an den Wettbewerben teilzunehmen, was laut eines ZEIT-Artikels vom 9.Mai 2019 vom Weltärztebund als „unethisch“ bezeichnet wurde.
Die neue Regelung des Internationalen Leichtathletikverbandes (International Association of Athletics Federations; IAAF) hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während Semenya diese Regelung als „illegale Methode“ bezeichnet und nicht beabsichtigt, ihre Hormonwerte zu senken (Artikel der SZ vom 4. Mai 2019) und sich auch der Weltärztebund und Südafrikas Sportministerin Tokozile Xasa gegen das Urteil aussprechen, begrüßt der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Jürgen Kessing die neue Regelung als „klare Bekenntnis für den Frauensport“ und „Chancengleichheit“ (Artikel des Spiegels vom 2.5.2019). Wieder stellt sich die Frage, wer über Geschlechtszugehörigkeiten und Geschlechtergrenzen entscheidet.